Zur Umsetzung der Praktiken im Kontext von INNOMEC
Audio-Psycho-Phonologie (APP)
Die Anwendung von APP wurden während des gemeinsamen EU-Trainings im Juni
2014 in Brüssel mit dem Team der Partner getestet sowie in einzelnen Partnerländern
in weiteren Seminaren und Workshops, die vom Experten Dr. Diego Taccuso
umgesetzt wurden (Litauen, April 2015; Italien, Mai 2015 in Vicenza und im Oktober
2015 in Rom.
Das APP Standardprotokoll wurde für diese Versuche folgendermaßen adaptiert:
- Die BetreuerInnen wurden angehalten, LIT nur in drei Modi zu verwenden:
Auto, um die Körperwahrnehmung und Bewegung zu stimulieren; Regeneration,
um die Vorstellungskraft zu stimulieren und Stress und Angstzustände zu
reduzieren; Konzentration, um Konzentration, Gedächtnis und Sprache zu
verbessern.
- Die BetreuerInnen wurden angehalten, Musik zu verwenden (Mozart oder
auch Volksmusik), Naturklänge (Vogelgesang, Regengeräusch, Meeresrauschen),
die in den drei genannten Grundeinstellungen enthalten sind. Die Musik
sollte für einen Zeitraum von 15 Tagen täglich je 30 Minuten gehört werden.
- Die normale Trainingsdauer der APP ist 28 Stunden. In dieser Testreihe dauerte
sie nur 7,5 Stunden. Das ist bei der Evaluierung zu berücksichtigen.
Erfahrungen mit jüngeren aber auch älteren NutznießerInnen stammen aus:
- Rejkjavík (Island); in Hrafnista wurde APP allen KlientInnen des Tageszentrums
vorgestellt. Verwendet wurde ein iPad mit der Software LIT, das die KlientInnen
täglich während der Ruhezeit nach dem Mittagessen nutzen konnten. Ca.
4-5 Personen nützten dies täglich für jeweils 30 Minuten an die 2-4 Mal pro
Woche. Die KlientInnen nahmen das Angebot sehr positiv wahr und empfanden,
dass das Hören der Musik ihre Gedanken ordnete und ihnen half, sich zu
konzentrieren. Sie empfanden das Musikhören als aufbauend und die 30 Minuten
waren für sie eine angenehme Ruhezeit ohne zu schlafen. Nach der
Testphase wurde APP den ganzen Sommer hindurch weiterverwendet.
- Vilnius (Litauen); die Mykolas Romeris Universität hielt am 23.April 2015 für
11 SozialarbeiterInnen aus Sozialeinrichtungen in Vilnius ein 8stündiges Seminar
ab. Die zweite Gruppe der NutzerInnen kam aus dem 3. Jahrgang einer
Sozialakademie, die ein Praktikum in Altenbetreuungseinrichtungen absolvierten.
Die TeilnehmerInnen erlebten Zufriedenheit durch die Anwendungspraxis
und sammelten einiges an Erfahrung hinsichtlich der Methodenumsetzung
mit älteren Menschen.
Schwächen
- Die Umsetzung der Methode erfordert ausgebildetes Betreuungspersonal.
- Die Art der Ergebnisse ist auch abhängig vom technischen Equipment: Kopfhörer
und Lautsprecher müssen gute Qualität haben und es muss für die
ständige Wartung Sorge getragen werden.
- Bei der Verwendung von Lautsprechern kommt es auch auf ihre Positionierung
innerhalb des Raumes an. Notwendig ist dazu im Vorfeld eine gute Planung
und Evaluierung.
- Die Methode liefert nur bei regelmäßiger Anwendung beste Ergebnisse.
- Am Beginn kann Skepsis bestehen, da der Sinn der Aktivität nicht leicht erkennbar
ist. Es besteht erhöhter Erklärungsbedarf (z.B. schaffen manuelle Aktivitäten
während der Durchführung ein besseres Verständnis).
- Für einige TeilnehmerInnen hatte die Aktivität keinerlei Auswirkung auf ihr
Sozialverhaltne; sie waren gleich wenig mitteilsam wie vorher.
- Die Versuche haben auch gezeigt, dass es sinnvoll ist, die Musik auch hin und
wieder zu ändern, z.B. klassische Musik durch Naturklänge zu ersetzen.
Stärken
- Der intergenerationelle Aspekt hatte einen sehr positiven Effekt auf den Hörprozess
und die mündliche Kommunikationsfähigkeit.
- Das Training führte auch zu einer erhöhten Wahrnehmung und Differenzierung
von Geräuschen und einer Erhöhung bestimmter kognitive Leistungen
wie Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit.
- Das Training hatte einen positive Effekt auf die Kommunikationsfähigkeit: bei
den meisten kam es zu einer erhöhten verbalen Interaktion, insbesondere
während des Zeichnens und Malens.
- Die Anwendung des Modus “Konzentration” hatte einen positiven Effekt auf
die Kommunikationsfähigkeit.
- Das Training hatte einen positiven Effekt auf die Beweglichkeit. Die Physiotherapie,
die während der Sessions angeboten wurde, konnte auf eine Stunde
ausgedehnt werden anstatt der üblichen 25-30 Minuten. Dies führte auch bei
Parkinson-PatientInnen zu Verbesserungen der körperlichen Funktionen.
- Alle Teilnehmenden nahmen mit Enthusiasmus, Ernsthaftigkeit und einer positive
Grundstimmung am Projekt teil. Sie erzählten und sprachen über das
Training mit ihren Betreuungspersonen und ihren Verwandten und gaben
sehr positives Feedback.
- Die Verbesserung der Hörfähigkeit führte bei einigen auch zum Wunsch, ihre
Sehfähigkeit zu verbessern.
- Die BetreuerInnen waren sehr von APP (LIT Software) angetan, da es billig und
benutzerfreundlich ist und offensichtlich positive Wirkung zeigte.
- Im Großen und Ganzen waren die Reaktionen auf das Projekt durchwegs positive.
Hervorgehoben wurden entspannende und beruhigende Effekte.
Bemerkungen zu Vorkommnissen während der Hörsessions:
- Ein Klient benötigte ab dem 4. Tag der Anwendung keine Beruhigungstherapie
mehr, die er sonst täglich erhielt.
- Eine Klientin mit Symptomen von Depression war über die Trainings sehr erfreut.
Während des Trainings begann auch ihr Mann daran teilzunehmen, was
Befürchtungen aufkommen ließ, dass sie diese neue Situation destabilisieren
könnte. Das Gegenteil trat ein: sie akzeptierte die neue Situation und führte
ernsthaft und mit positiver Einstellung ihr Training weiter.
Das Video-Tutorial für die APP-Methode
Transkulturelle Biographie Arbeit (TBW)
Die Anwendung der TBW wurde ebenso während des gemeinsamen EU-Trainings
im Juni 2014 in Brüssel mit dem Team der Partner getestet sowie in einzelnen Partnerländern
in weiteren Seminaren und Workshops vertieft:
- Graz (Österreich). Zwei Trainerinnen, Andrea Gaal und Elisabeth Schrattner, die selbständig Dienstleistungen für Ältere anbieten, erarbeiteten
für das Projekt INNOMEC gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern
von Tageszentren und anderen Sozialeinrichtungen in Workshops die für
diese Altersgruppe interessantesten Themen und Anliegen. Angewendet
wurden dabei durchwegs kreative Methoden, um die älteren Menschen zu
Mitarbeit zu motivieren. Die transkulturelle Biographiearbeit (TBA) bildete die
Grundlage. In gemeinsamen Gesprächen wurden Erinnerungen ausgetauscht
und in Form von Interviews verfügbar gemacht. Anschließend wurden diese
Interviews als Videos bzw. Audiodokumente aufgezeichnet und in die
internationale Datenbank MEMORO hochgeladen.
- Brüssel (Belgien), im Maison des Femmes de Schaerbeek (Haus der Frauen von
Schaerbeek), einer für alle Generationen offenen Einrichtung zur Durchführung
emanzipatorischer Aktivitäten (Kunst, Ausstellungen, Workshops etc.);
APP wurde von EuroIdea unter Einbindung der beiden anderen Methoden
(TBA und Memoro) getestet und auf zwei Lerngruppen – ältere Menschen und
junge Migrantinnen - angewendet. EuroIdea führte die Methode unter Verwendung
von Landkarten, Postkarten, Fotos, Objekten, die mit Erinnerungen
verbunden sind ein. Vor allem die Zeichnungen aus den Hörsessions (APP)
wurden verwendet.
- Rejkjavik (Island), in Hrafnista wurde die TBA adaptiert und an bereits verwendete
Methoden („Lebensgeschichte“ bei DemenzpatientInnen) angepasst.
Zuerst wurde das Projekt im Auditorium unseren KlientInnen vorgestellt.
Guðmunda, ein Teammitglied im Tagestrainingszentrum stellte das Projekt 25
Interessierten vor. Das Trainingszentrum verteilt an alle BesucherInnen ein
Handout mit nützlichen Informationen, wie man seine Lebensgeschichte beginnen
kann, welche Fragen gestellt werden sollten und welche Möglichkeiten
der Aufzeichnung es gibt. Ziel ist es, dass die Leute vor ihrem Einzug in ein
Pflegeheim ihre Lebensgeschichte verfasst haben, als Hintergrundinformation
für BetreuerInnen, vor allem dann, wenn die eigene Erinnerung langsam verlorengeht.
- Palermo (Sizilien): die TBA wurde hauptsächlich von den Sozialpädagogen des
Pflegeheims verwendet, um den Grundstein für die digitalen Interviews von
Memoro und damit dem Teilen von Erinnerungen zu legen. 13 Gäste nahmen
an der biografischen Arbeit und den “Erinnerungsübungen” teil. Gespräche
drehten sich über Themen des alltäglichen Lebens: religiöse Feierlichkeiten,
spezielles Feiertagsessen, Leben im alten Palermo, das Arbeitsleben (mit der
Hilfe von Postkarten und Zeichnungen, die zu Ehren des Festes von St. Josef
angefertigt wurden).
- Vilnius (litauen): im September 2014 und Februar 2015 erhielten StudentInnen
des 3. Jahrgangs der Sozialakademie (26 in der Litauischen Gruppe und 13
AuslandstudentInnen) an der Mykolas Romeris Universität einen Einblick in
die TBA (Ziel, Inhalt, Prozesse). Die TeilnehmerInnen teilten ihre Erfahrungen
und Gefühle und nahmen an allen Aktivitäten teil. Alle waren sich einig, dass
TBA die Selbstachtung und das Bewusstsein um die eigenen Fähigkeiten steigere.
Während der biografischen Gruppenarbeit waren Optimismus und Lebensfreude
sehr förderlich. Eine positive Grundeinstellung motiviert eher dazu,
zu lernen und Visionen für die eigene Zukunft zu entwickeln.
Schwächen
- Die TeilnehmerInnen werden leicht durch eine ungewohnte Umgebung und
ihnen unbekannte Personen abgelenkt. Ein gewohntes Umfeld unterstützt
den Erinnerungsprozess und verhindert Befangenheit.
- Kontaktpersonen in den jeweiligen Einrichtungen müssen gut informiert sein
und sollten als TüröffnerInnen dienen, da diese die Bezugspersonen für Ältere
sind. Unbekannten TrainerInnen, die unbekannte Aktivitäten anbieten, wird
oft mit Misstrauen begegnet.
- Die Anwendung der Methoden der TBW kann auch zur Erinnerung
unangenehmer oder gar traumatischer Begebenheiten führen, was die
Situation erschwert.
- Persönliche Daten und Begebenheiten, die in der Gruppenarbeit preisgegeben
werden, müssen in der Gruppe bleiben, was nicht immer bewerkstelligt
werden kann.
- Austausch von persönlichen Informationen in TBW Seminaren erfordert einerseits
solide Grundlagenarbeit, um die Funktionsweise der Methode erklären zu können, andererseits sollten die TeilnehmerInnen sich gut kennen (lernen), um in den praktischen Übungen unbefangen miteinander kommunizieren zu können.
Stärken
- Durch Anerkennung und Akzeptanz von Individualität führt die Methode eindeutig
zu gesteigertem Selbstwertgefühl.
- Jüngere TeilnehmerInnen zeigten der Methode gegenüber großes Interesse
und waren Älteren gegenüber sehr gute ZuhörerInnen.
- Im Kontext interkulturellen Lernens führt der transkulturelle Aspekt der Methode
zu erhöhtem Interesse und Neugier der Beteiligten einander gegenüber.
- Interviews führten zur Reflexion eigener Bewältigungsstrategien hinsichtlich
Krankheiten.
- Die TeilnehmerInnen freuten sich darüber, die TrainerInnen als GastgeberInnen
in ihrem eigenen Wohnumfeld begrüßen zu können.
- Durch das Erinnern an bedeutende problembehaftete Momente und
angewandte Strategien zur Bewältigung dieser wird ein Lerneffekt erzielt, der
auf gegenwärtige Situationen übertragen werden kann.
- TBW hilft dabei, sich als Teil eines Ganzen zu fühlen und seinen Platz im sozialen
Gefüge zu sehen.
- PraktikerInnen und StudentInnen sehen diese Methode als sehr brauchbar für
ihr jeweiliges Betätigungsfeld an.
- Durch positive Erfahrungswerte in der Umsetzungsarbeit konnten die PraktikerInnen
auch leicht für den Validierungsprozess gewonnen werden.
- Familienmitglieder von TeilnehmerInnen wurden involviert und dadurch entstand
ein tieferes Bild der eigenen Familiengeschichte gegenüber.
Digitale Interviews MEMORO
Cases and experiences
Das Erstellen digitaler Interviews wurde ebenso während des gemeinsamen EUTrainings
im Juni 2014 in Brüssel mit dem Team der Partner getestet sowie in einzelnen
Partnerländern in weiteren Workshops und in den Pilotaktivitäten vertieft:
- Graz (Österreich): Unter Leitung von Lorenzo Fenoglio von MEMORO fand im
November 2014 ein vertiefender Workshop für PraktikerInnen statt.
Pilotaktivitäten wurden im Frühjahr 2015 in sechs verschiedenen Settings
durchgeführt. Insgesamt nahmen 61 ältere Personen an 5 Gruppenaktivitäten
(12 Module) und Einzelaktivitäten zu Hause teil, 37 davon zweimal. 29 stimmten
einer Audio-bzw. Videoaufzeichnung ihrer Interviews zu. Die jüngste Person
wurde 1949 geboren, die älteste 1919. Die Trainerinnen von inspire wurden
dabei von Jugendlichen, PraktikerInnen und Auszubildenden sowie den
Teams der besuchten Einrichtungen unterstützt. Ergebnisse sind auf der eigens
eingerichteten Österreichischen Seite von MEMORO abrufbar.
- Brussel (Belgien): EuroIdea interviewte die Künstlerin Francine Somers and
erstellte daraus 3 Videos. Frau Somers war eine äußerst kommunikative Gastgeberin
und teilte gerne ihre Erfahrungen und Lebenserinnerungen. Sie meinte,
es sei sehr wichtig, dass diese Geschichten an die nächsten Generationen
weitergegeben werden.
- Reykjavík (Island): Die Interviews wurden im Tagestrainingszentrum von
Oddur Albertsson durchgeführt. Oddur stellte zunächst das Projekt im Auditorium
vor. Ca. 15 Personen waren anwesend und diskutierten im Anschluss an
die Präsentation über Erinnerungen und die alte Zeit. Später wurden 3 Personen
von Oddur und zwei StudentInnen interviewt und ein Video davon gemacht.
- Palermo (Sizilien): Zehn junge Freiwillige, die zuerst an einem Workshop zu
MEMORO teilnahmen, realisierten zusammen mit den SozialarbeiterInnen
von IPAB die Video-Interviews. Evaluiert wurden die Aktivitäten durch Beobachtung.
Die erfassten Geschichten drehten sich um Alltagsthemen: Hausgeburten,
Kriegserlebnisse, aus Liebe von zu Hause abhauen (was im sizilianischen
Dialekt “fuitina” genannt wird, was so viel wie “kleines Entkommen”
bedeutet).
- Vicenza (Veneto): StudioCentroVeneto führte Interviews in der Fondatione
OASI und der Associatione ASTER TRE durch. Im Vorfeld wurde unter Leitung
eines Experten von MEMORO ein Workshop mit etwa 30 TeilnehmerInnen durchgeführt. Über die Fondazione OASI war der Zugang zu drei Altenbetreuungseinrichtungen gegeben: Soave, San Bonifacio und Gazzo. Die Themen der
Interviews drehten sich um Schulerinnerungen, die ersten Arbeitsjahre, Heirat,
etc. Fondazione OASI übernahm die Methode und Interviews werden
nach wie vor aufgezeichnet. Aufgrund des geweckten Interesses der öffentlichen
Einrichtung Consulta Anziani (Vicenza) einerseits und IPAB Vicenza andererseits,
konnte eine weitere Altenbetreuungseinrichtung gewonnen werden:
Isituto Salvi. Dort wurden drei weitere Videos erstellt und auf MEMORO
hochgeladen. Diese Interviews handelten vorwiegend über die Rolle, die Fußball
im Leben älterer Menschen einnimmt.
- Vilnius (Litauen): StudentInnen des dritten Jahrgangs Sozialarbeit an der Mykolas
Romeris Universität erhielten eine kurze Einführung in MEMORO (Ziele,
Inhalte, Abläufe). Im praktischen Teil interviewten sich die StudentInnen gegenseitig.
Als Aufgabe hatten diese anschließend jeweils eine ältere, in einer
Altenbetreuungseinrichtung lebende Person zu interviewen.
Schwächen
- Für StudentInnen lag der Schwerpunkt eher auf der Ausbildung und das Kennenlernen
einer weiteren Methode. Gewonnene persönliche Kontakte mit Älteren
wurden nicht aufrechterhalten.
- Personen, die noch und alleine in ihren eigenen vier Wänden wohnen, waren
der Aufnahme der Interviews kritischer eingestellt.
- Ein wichtiger Aspekt ist eine einwandfrei funktionierende Technik. Vor allem
die Tonqualität muss gegeben sein, da sonst umfangreiche Nachbearbeitung
mittels Software notwendig wird
- Ein Interview aufzuzeichnen setzt voraus, dass das Gespräch nicht durch äußere
Einflüsse gestört wird. Die BetreuerInnen sollten während des Gesprächs
z.B. keine Getränke servieren. Andere Anwesende sollten sich der Tatsache
bewusst sein, dass sie während des Filmens nicht miteinander sprechen sollten.
- TeilnehmerInnen sind durch neue Räumlichkeiten oder Personen abgelenkt.
In vertrauter Umgebung kommt es seltener zu Befangenheit.
- Aus Datensicherheitsgründen könnten Aufnahmen durch Personen in den Einrichtungen
oder Familienangehörige abgelehnt werden. Die Interviewten sind selbst oft nicht mehr in der Position, ihre Zustimmung zur Verwendung des Materials zu geben.
- StudentInnen hatten oft Schwierigkeiten, Ältere für ein Interview zu
gewinnen.
- Mit Technik umgehen zu können kann bei PraktikerInnen nicht vorausgesetzt
werden. Die Ergebnisse waren deshalb oft unbefriedigend.
- Kontaktpersonen in den jeweiligen Einrichtungen müssen gut informiert sein
und sollten als TüröffnerInnen dienen, da diese die Bezugspersonen für Ältere
sind. Unbekannten TrainerInnen, die unbekannte Aktivitäten anbieten, wird
oft mit Misstrauen begegnet.
- TeilnehmerInnen werden unsicher, wenn eine Kamera auf sie gerichtet ist. Sie
verstehen das Internet nicht und wollen nicht „dumm ausschauen“. Sie haben
Bedenken hinsichtlich der Nutzung des Materials.
Stärken
- Interviews führten dazu, Maßnahmen zur Bewältigung aktueller Probleme
oder zur Befriedigung gegebener Bedürfnisse zu erörtern. Durch deren Umsetzung
konnte die Lebensqualität und das Wohlbefinden gesteigert werden.
- Alles kann und wird erzählt: Geschichten, die schon oft erzählt wurden:
“Ja sicher,
meine Kinder kennen die Geschichte schon.”
Selten erzählt: “Wer will
das schon hören. Ich will damit wirklich niemanden belasten.”
Auch noch nie
Erzähltes wird anvertraut: “Ich muss ihnen etwas erzählen, das ich noch nie
jemandem erzählt habe. Aber nicht vor der Kamera, bitte.”
- Es gab vorwiegend positives Feedback auf die Videos. Die BetreuerInnen gaben
an, dass sich Familienangehörige sehr erfreut über die festgehaltenen Erzählungen
zeigten.
- Die Kontakte, die durch INNOMEC und MEMORO aufgebaut wurden, versprechen
spannende Kooperationen über das Projekt hinaus.
- Die Tatsache, dass eine Kamera aufgebaut war, lies einige Leute unerwartet
aus sich herausgehen und beim Erzählen zu Höchstform auflaufen.
- Trotz technischer Schwierigkeiten gab es immer ein Ergebnis.