Die Entstuckung und die Ruinen

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Nach dem Krieg wurden viele Häuser äußerlich "modernisiert". Die schönen Altbauten des Historismus wurden als Kitsch angesehen, das Ideal waren die klaren Züge der Moderne, des Bauhauses. Giebel, Stuck und Gesimse wurden an den Fenstern abgeschlagen, die Fronten wurden geglättet. Diese sogenannte Entstuckung war laut Wikipedia ein rein deutsches Phänomen, unter anderem aus diesen beiden Gründen (neben dem gewandelten Schönheitsideal): Vor allem der Stuck an Mietshäusern wurde als Verschleierung elender sozialer Verhältnisse gebrandmarkt. Vielerorts stellten Stuckfassaden an Gebäuden, die den Krieg leicht beschädigt überstanden hatten, jedoch auch ein Sicherheitsrisiko dar, da immer wieder Fassadenteile herab bröckelten und die Eigentümer für eine fachgerechte Fassadenrestaurierung in der unmittelbaren Nachkriegszeit keine finanziellen Mittel hatten. In der Ausstellung "Ruinenzeit" des Münchener Stadtmuseums erkannte seine Mutter ihre Stadt nicht mehr. Die Vogelperspektive war ungewohnt, sie bestritt sogar diesen Zustand, da sie nur ihre "Mäuseperspektive" kannte!
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Kommentar

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Nikolai C. C. Schulz
28/02/2014 - bei 10:19
Diese Entstuckung, auch in Berlin bei den vielen schönen Altbauten, hat mich schon oft traurig gemacht. Schade, Zeitenwandel..